UNE RÉVOLUTION AFRICAINE – LES DIX JOURS QUI ONT FAIT CHUTER BLAISE COMPAORÉ
Nach 27 Jahren ungeteilter Herrschaft in Burkina Faso wird das autoritäre Regime von Blaise Compaoré im Oktober 2014 durch eine von Millionen Menschen getragene Protestbewegung hinweggefegt. Nach der Ermordung des antikolonialen Präsidenten Thomas Sankara im Jahre 1987 hatte Compaoré sich an die Macht geputscht. Seitdem behauptete er seine Herrschaft mithilfe seines korrupten Familienclans und einer Seilschaft von Militärs und sonstigen Helfershelfern.UNE RÉVOLUTION AFRICAINE– LES DIX JOURS QUI ONT FAIT CHUTER BLAISE COMPAORÉ dokumentiert das Ende seiner Diktatur und zeichnet die dramatischen Geschehnisse an den letzten zehn Tagen vor seinem Sturz nach. Dabei kommen sowohl Akteure der Basisbewegung zu Wort als auch Vertreter der Partei von Compaoré. Der Film liefert damit ein differenziertes Bild der international bedeutsamen Ereignisse, die in Europa bislang nicht ansatzweise die Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdienen.
Zur Diskussion des Films am 20. September hatte FilmInitiativ den Leiter des Theaterfestivals Récréatrâles Etienne Minoungou aus Ouagadougou eingeladen. Er bat zum Auftakt um eine Gedenkminute für die Opfer, die für die Demokratiebewegung in seinem Land ihr Leben gelassen haben, und betonte anschließend voller Optimismus, dass sich die Burkinabé ihre neu gewonnene Freiheit – trotz aller Alltagsprobleme in dem bitterarmen Sahelland - nicht mehr so leicht würden nehmen lassen. Der Beleg dafür sei, dass sie einen konterrevolutionären Putschversuch von Militärs im September 2015 innerhalb einer Woche durch erneute Massenmobilisierung vereitelt hätten, um die ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes im November 2015 durchzusetzen.
Die Veranstaltung im Kino des Filmclubs 813 war mit mehr als 100 Interessierten gut gefüllt und im Anschluss an den Film gab es eine intensive Diskussion mit Etienne Minoungou unter reger Beteiligung des Publikums und der KooperationspartnerInnen aus den hiesigen Vereinen der Burkinabé.
20. September 2016
19:30 Filmclub 813
Regie: Boubacar Sangaré & Gideon Vink; Burkina Faso 2015
OF m. engl. UT; BluRay; 98 min.
Organisiert von FilmInitiativ Köln e.V. im Rahmen des 14. Afrika Film Festivals in Köln (www.filme-aus-afrika.de), 15.-25. September 2016, in Kooperation mit Communauté Burkinabé en Allemagne, Association des Ressortissants Burkinabé au NRW, africologne Theaterfestival und dem Kompetenzfeld IV „Kulturen und Gesellschaften im Wandel“ der Universität zu Köln.