Die Rezeption antiker Frauengestalten im modernen Maghreb
Das Projekt beschäftigt sich mit der Rezeption antiker Frauengestalten im modernen Maghreb. Die Rezeption der Antike hat in der Region im Rahmen einer postkolonialen Wiederaneignung der bisher hauptsächlich vom Westen beanspruchten römischen Vergangenheit Nordafrikas in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen. So gibt es seit Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend Bemühungen von einheimischer Seite, die vorislamische Antike als eigenes, identitätsstiftendes Erbe wiederzuentdecken. Dies gilt insbesondere für die berberische Volksgruppe. Obwohl die Maghrebstaaten patriarchalisch geprägt sind, zeigt sich, dass in der modernen Rezeption der Antike immer wieder auf weibliche Gründer- und Herrschergestalten verwiesen wird. Die bekanntesten unter ihnen sind Dido/Elissa, die mythische Gründerin Karthagos, und al-Kahina, die legendäre Berberkönigin des 7. Jh. n. Chr., die sich den arabischen Invasoren entgegengestellt haben soll, aber auch christliche Frauen wie Monnica (die Mutter des Kirchenvater Augustinus) oder christliche Märtyrerinnen wie Perpetua und Felicitas. Das Projekt geht diesem Phänomen mit einem interdisziplinären Ansatz nach.
Projektleiterinnen:
Prof. Dr. Anja Bettenworth (Klassische Philologie, Universität zu Köln)
https://philtypo3.uni-koeln.de/index.php?id=32557
Prof. Dr. Claudia Gronemann (Romanistik, Universität Mannheim)
https://www.phil.uni-mannheim.de/romanistik/abteilungen/lmw/team-lmw/prof-dr-claudia-gronemann/
Link zum Vorgängerprojekt: