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Workshop

"Public Places"

4.-5.12. 2014

Venue: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln

Öffentliche Plätze sind Kristallisationspunkte für soziale Transformationen und fordern daher die Aufmerksamkeit der Forschung zum Globalen Süden. Während des Arabischen Frühlings versammelten sich tausende von Bürgerinnen und Bürgern auf dem Tahrir Platz in Kairo und anderen zentralen Plätzen im Nahen Osten, um auf soziale und ökonomische Missstände hinzuweisen und ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. In diesem Jahr jähren sich die Demonstrationen auf dem Taksim Platz in Istanbul zum ersten Mal und das Massaker auf dem Tian Anmen Platz in Peking zum 25. Mal. In beiden Städten sind Demonstrationen geplant, d.h. auch noch Jahre nach besonderen Ereignissen provozieren öffentliche Plätze Protest und behalten eine besondere Bedeutung als Orte sozialer Interaktion und kollektiven Handelns. Nachdem Richard Sennett bereits Ende der 70er Jahre den „Verfall der Öffentlichkeit“ im globalen Norden postulierte und sich der Schwerpunkt der Forschung zeitweilig auf die Privatisierung öffentlicher Räume (Crawford 1992; Davis 1992; Mitchell 2003) bis hin zur „Disneyfication“ (Zukin 1995) verlagerte, ist nun wieder der konkrete öffentliche Raum als „space of appearance between acting and speaking men” (Arendt 1958: 200) in das Zentrum des Interesses gerückt.

Ausgehend von Beobachtung Lefebvres, dass Raum, und öffentliche Plätze insbesondere, erst durch Kommunikation sozial produziert werden (Lefebvre 1991) wird in der Stadt- und Kommunikationsforschung derzeit überwiegend die Bedeutung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (digitale Netzwerke, soziale Medien) für die Formierung von Protesten und sozialen Bewegungen hervorgehoben (Castells 2009, 2012; Christensen 2011; Rahimi 2011; Soja 2000). In Abgrenzung bzw. in Ergänzung dazu konzentrierte sich der Workshop auf kommunikative Praktiken in Form von face-to-face Interaktionen im konkreten physischen Raum. Diese umfassten sowohl nonverbale, als auch verbale Kommunikation nicht nur zwischen diversen Akteuren, die sich auf Plätzen bewegen und begegnen, sondern auch zwischen architektonischen Objekten und ihren Nutzer/innen (Eco 1972).

Programm:

Public_Places_Workshop_Programm.docx